Weitere Zehntausende folgen in den Spät- und Nachtschichten
Weihnachtliche Stimmung kommt dieses Jahr in den VW-Regionen nicht auf: Während Familien den Baum schmücken, schmiedet der Volkswagen-Vorstand Pläne, diesen abzuholzen. Die Axt will das Unternehmen bei Standorten, bei Beschäftigung und bei Zukunft ansetzen. Sollte es am Verhandlungstisch in den nächsten zwei Wochen keine Einigung erzielt werden, erwartet den Vorstand an Heiligabend keine stille Nacht, wie bundesweit allein bis zum Mittag rund 68.000 VW-Warnstreikende in der ganzen Republik deutlich gemacht haben. Auf die Früh- und Normalschichten folgen noch Arbeitsniederlegungen in der Spät- und Nachtschicht. So befanden sich bis zum Mittag folgende Zahl an Beschäftigten im Ausstand:
Foto: Heiko Stumpe
Gesamt: 68.000 Warnstreikende
Wolfsburg: 38.000 Warnstreikende
Kassel: 7.000 Warnstreikende
Hannover: 6.000 Warnstreikende
Zwickau: 5.000 Warnstreikende
Emden: 4.750 Warnstreikende
Salzgitter: 3.600 Warnstreikende
Braunschweig: 3.000 Warnstreikende
Chemnitz: 500 Warnstreikende
Dresden: 150 Warnstreikende
In den Mittagsstunden hat die vierte Tarifverhandlung zwischen IG Metall und Volkswagen AG begonnen. Während die IG Metall sich bereits mit einem eigenen Zukunftsprogramm massiv auf die Arbeitgeberseite zubewegt hat, verharrt der Vorstand in der Ausgangslage und hält sich Werksschließungen sowie Kündigungswellen offen. Statt Weihnachtsgeschenken unter dem Baum soll es aus Sicht des Vorstandes ein Entgeltminus von pauschalen 10 Prozent geben. IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger machte vor der Verhandlung deutlich: „Wenn wir heute keine substanzielle Bewegung des Unternehmens sehen, die einen Zielbahnhof für eine Einigung in Aussicht stellt, kann es nur eine Antwort geben: Dann droht 2025 als Antwort auf den Sparhammer der Streikhammer!“
Foto: Heiko Stumpe
Der Metaller unterstrich in Wolfsburg: „Wir wollen der Belegschaft Sicherheit zum Weihnachtsfest geben. Es ist unverantwortlich vom Vorstand, diese Eskalation überhaupt so weit kommen zu lassen! Wir haben unsere Vorschläge unterbreitet. Klar ist: Wenn der Vorstand auf Maximalpositionen beharrt, kommen wir nicht weiter. Es braucht nicht nur eine Lösung am Verhandlungstisch, sie muss auch gut für die Beschäftigten sein!“
Verlässliche Gesamtzahlen für alle Warnstreikaktionen – auch die der Spät- und der Nachtschichten – erhalten Sie am Morgen des 10. Dezembers auf bewährtem Wege.
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